Soap & Skin 'Torso'
Soap & Skin 'Torso'
Da ist ein steinerner Torso auf dem Cover. Etwas an ihm wölbt sich aus dem Hohlraum des Torsos hervor. Es ist das Abbild von Anja Plaschgs Gesicht. Coversongs gab es schon immer in ihrem Repertoire, einfach weil „es sich gut anfühlt, auch von mir weg zu kommen“, sagt Plaschg. Sie mag Cover – ganz wörtlich als Verhüllung und Versteck. Seit NARROW (2012) findet sich auf jedem Soap&Skin-Album ein Cover, ohne dass man es sofort als solches wahrgenommen hätte, da Plaschg jedes Material tentakulös durchwächst, bis aus einer Radiolaune wie „Voyage, Voyage“ eine brunnentiefe Parabel auf das Leben geworden ist.
Seit FROM GAS TO SOLID (2018) sind Furor und Agonie zarteren Arrangements gewichen.
Bekannt für ihre transformative Kraft, wird Soap&Skin immer wieder gebeten, Songs neu zu interpretieren. Als das Donau-Festival sie 2022 einlud, an einem Abend sämtliche über die Jahre entstandenen Cover-Stücke aufzuführen, kam ihr die Idee zu einer festen Sammlung.
„Ich höre einen Song“, sagt sie, „und fühle, dass da noch etwas ist, das ich ihm gerne hinzufügen würde. Dann höre ich die Originalversion nicht mehr. Manchmal jahrelang nicht. Ich nehme die Songs aus der Erinnerung auf.“
TORSO ist, wenn man so will, eine Werkschau hinter den vorgehaltenen Masken der anderen.