ROME 'Parlez-Vous Hate?'
ROME 'Parlez-Vous Hate?'
Linker Dandy, poetischer Revolutionär, überparteilicher Querdenker, der sich im radikal-ästhetischen Protest übt? Eines ist sicher: Jerome Reuter, Kopf und Triebwerk des Postindustrial-Chanson-Projektes ROME, ist ein Verweigerer und radikaler Individualist. Er folgt keinem Trend, lässt sich weder festlegen noch -halten. Seine Diskografie ist durchzogen von unvorhersehbaren Brüchen und Kursänderungen. Nun avanciert Reuter mit dem Überraschungsschlag "Parlez-Vous Hate?" zum vielleicht streitbarsten Singer-Songwriter Europas: Ein Verwandlungskünstler, ein lyrischer Freischärler mit einer unbezähmbaren Neugier und virtuosem Sprachtalent.
"Parlez-Vous Hate?" ist eine unerwartete und eiskalte Folk-Explosion; dem Punk diesmal deutlich näher als dem Chanson. Auf seinem wohl bis dato politischsten Album treibt Reuter die Sorge um seinen Heimatkontinent und der gesamten westliche Hemisphäre, wobei er das Risiko des Denkens und Deutens mit nüchterner Zuverlässigkeit in seinem Werk vereint. Entstanden in der aufgezwungenen Isolation der Pandemie
Mit "Born in the E.U." legt Reuter einen ironischen Stadionrockklassiker vor (keine Coverversion!), und verdeutlicht, dass keine noch so unantastbare Idee Reuter bedeutsam genug erscheint, als dass man sie nicht zugunsten sprachlicher und musikalischer Sprengkörper sausen lassen könnte. Und Reuter zeigt dabei das Talent des Pyromanen. Was folgt, ist ein musikalischer Höllenritt, der beweist, dass nur die Freiheit allein der Kunst das Element der Gefahr zurückgeben kann!
Die Domestizierung der Kunst, vor allem der Musik, trägt offensichtlich nur graue Blüten, nur trockene Frucht. Im vom globalen Plastiklächeln eingespeichelten Informationszeitalter, bei theoretisch besserer Sicht und Sichtung, nimmt wider Erwarten die Blindheit zu.
Das beruhigende Abschlussstück "Fort Nera, Eumesville" (benannt nach Reuters Rückzugsort in Luxembourg) verdeutlicht es: "Parlez-Vous Hate?" ist ein Plädoyer für den Schlendergang durch die aktuellen Hysterien auf trostspendende Provisionen hin: Die Moderne hat schon zuviel getan; die Gegenwart muss das Lassen wieder lernen. Und so wird dem Hörer in den Schlussklängen des "Fort Nera" bewusst, das ästhetische Kontemplation passiver Widerstand gegen die Sachzwänge moderner Zweckrationalität bedeuten kann.
- Komplett alternatives Artwork zu den europäischen Editionen
- CD im Pappschuber
- Rosafarbenes, 180 Gramm schweres 12" Vinyl
- Extra audiophiler Tonträger von hoher Qualität
- Stabile Kastentasche
- Mehrfarbig bedruckte Innenhülle mit allen Songtexten
- Streng limitiert auf 500 Exemplare