Ja, Panik 'Don’t Play With The Rich Kids'
Ja, Panik 'Don’t Play With The Rich Kids'
TOURDATES
11.04.2024 - München, Strom
12.04.2024 - AT-Salzburg, ARGEkultur
13.04.2024 - AT-Wien, Wiener Konzerthaus
26.04.2024 - Heidelberg, klub_k im Karlstorbahnhof
28.04.2024 - Köln, Gebäude 9
29.04.2024 - Hamburg, Uebel & Gefährlich
01.05.2024 - Berlin, HAU1
INFO
Ja, Panik sind zurück! Während das letzte, experimentell-
forschende und in viele Richtungen mäandernde Pop-Album
"Die Gruppe Ja, Panik" (2021) ihr überraschendes Comeback
nach siebenjähriger Kreativpause markierte, ist "Don"t play
with the rich kids" nun so etwas wie ihre Rückkehr als Rock-
Band. Als die Gang aus dem Burgenland, die sich spätestens
seit "The Angst And The Money" (2009) in unser aller Herzen
gespielt hat. Wir sehen Stefan Pabst, Sebastian Janata, Laura
Landergott und Andreas Spechtl auf dem Cover-Foto sanft
umhüllt von einem Tuch am Strand von Nirgendwo. Es hält die
Band nach innen zusammen und weist gleichzeitig eine klare
Grenze nach außen: Wir sind hier, und Du bist da! Und es
scheint nahezu unmöglich, in diesen inner circle
hineinzukommen. Eleganter lässt sich das weltweit
grassierende Klassismus-Problem wohl kaum darstellen. wohl
auch irgendwann einmal mit auf den Weg gegeben. Während Ja,
Panik früher das System immer wieder von innen heraus
zerstören wollten, mit sehr viel Glam und lustvoll vorgetragener
Autoaggression, haben sie ihre Marke noch einmal gründlich re-
launched, um es im Werbe-Sprech der 90er-Jahre zu
formulieren. Ihr Nihilismus made in Austria als Grundgefühl ist
immer noch wichtiger Markenkern, aber er wird nun wesentlich
reflektierter vorgetragen. Und das inzwischen ganz
selbstverständliche Mitverhandeln der eigenen Privilegien
scheint die Band in ihren neuen Songs regelrecht zu beflügeln.
Denn diese Rich Kids sind schließlich auch sie selbst. Davon
lässt sich selbstbewusst erzählen. Wobei das natürlich
unbedingt im globalen Maßstab zu sehen ist. Wir alle wissen,
was eine vierköpfige, linkspolitische Indie-Rock-Band zwischen
Berlin und Wien mit ihrer Musik so verdient. Und auch wenn laut
Spechtl nach wie vor "1.000 Kämpfe in seinem Körper
kämpfen", von denen er nach eigener Feststellung keinen
einzigen je gewinnen kann, scheint ihm seine neue Rolle als
Zen-Rocker und selbsternannter Kung-Fu-Fighter umgeben von
seinen alten Bandkolleg:innen in ausgezeichneter Form sehr gut
zu tun. Tja, viele Menschen in ihrem Alter besitzen inzwischen
ein Haus in Brandenburg oder eine Eigentumswohnung in
Berlin, aber wer kann sich schon Mitglied der Gruppe Ja, Panik
nennen? Kulturelles Kapital, von dem viele Menschen nicht mal
zu träumen wagen.