Frahm,Nils 'Music for Animals'
Pünktlich zu seinem 40. Geburtstag beschenkt Nils Frahm sich und seine Fans mit seinem neuen Album »Music For Animals«. Lange hat der Pianist, Komponist und Sound-Tüftler aus Berlin sich dafür Zeit gelassen, liefert aber auch ein expansives Werk von über drei Stunden Spielzeit ab, in das man regelrecht eintauchen kann.
Das letzte »reguläre« Nils Frahm Studio-Album war »All Melody«, das es 2018 bis auf Platz 15 der deutschen Charts schaffte. Seitdem lag der angesehene Komponist aber nicht etwa auf der faulen Haut. Vielmehr war er ausgiebig auf Tournee und hat diverse Livemitschnitte, Soundtrack-Beteiligungen und Veröffentlichungen älteren Materials zu verbuchen. Außerdem ist der Initiator des Piano Day auch mit der Ausrichtung dieses weltweiten Feiertages gut beschäftigt.
Bei Nils Frahms verbriefter Liebe zu dem Tasteninstrument überrascht es umso mehr, dass auf »Music For Animals« weit und breit kein Klavier zu hören ist. Aber auch so kann man die maximal entschleunigten, meditativen Klangteppiche eindeutig dem Berliner zuordnen. Beeinflusst wurden die neuen Stücke von der Natur. »Meine konstante Inspiration,« so Frahm, »sind so hypnotisierende Dinge, wie einen großen Wasserfall, oder die Blätter eines Baumes im Sturm zu beobachten. Es ist gut, dass es Symphonien gibt und Musik, in der eine Entwicklung vorhanden ist. Aber der Wasserfall braucht keinen ersten, zweiten und dritten Akt und dann ein Ergebnis, die Blätter im Sturm ebenso wenig. Einige Leute schauen einfach gerne zu, wie die Blätter rascheln und sich die Äste im Wind bewegen. Dieses Album ist für sie.«
Dass solch beruhigende und immersive Musik wie auf »Music For Animals« zum Träumen einlädt, schlimmstenfalls gar zum Abdriften, ist für Nils Frahm kein Problem. » Es geht alles auf diesen Wasserfall zurück. Wenn du ihn beobachten willst, dann beobachte ihn. Wenn nicht, dann musst du das auch nicht. Er wird immer derselbe sein, aber eben nie ganz derselbe.«
Das 4LP-Vinyl-Set ist in einem single-pocket Cardboard Jacket untergebracht und erscheint in zwei Varianten. Diese Variante kommt mit antistatischen, polygefütterten Innenhüllen.
Rezensionen
»Es ist mehr Installation als Sukzession, rund drei Stunden klangliches Verweilen ohne ein Gefühl von Stillstand.« (stereoplay, Oktober 2022)