Fehlfarben '?0??'
Fehlfarben '?0??'
10.11.2022 Wien – Arena
Die Platte zum Jahr 2022 limitiert und nummeriert von 700 St.!
Mach dich auf den Weg,
Den Weg, den keiner sonst geht
Geh ihn nicht allein.
Allein kommst du nicht heim
Heim in jene Zeit,
Die Zeit, die dir noch bleibt
Bleib nicht zu oft stehen
Im Stehen wirst du bequem
Mit diesen überraschenden Zeilen beginnt die neue Platte der Fehlfarben.
Aufforderungen, die sich durch sämtliche 12 Songtexte hindurch ziehen, die uns die Fehlfarben auf diesem
akuten Album mit den 3 Fragezeichen, die gleichzeitig die Verunsicherung des Veröffentlichungsjahres
kennzeichnen, hier zu Gehirn bringen.
12 Songs also: Einen für jeden Monat des Jahres.
“?0??“ entpuppt sich nebenbei als der nächste Meilenstein auf einer musikalischen Reise, welche mit dem
gefeierten Jugend Debut „Monarchie und Alltag“ 1980 so unvermittelt begann, sich in der Mitte des Lebens
mit „Knietief im Dispo“ 2002 fortsetzte und die jetzt mit „?0??“ ihren weiteren Höhepunkt erreicht.
Ein Album, welches, in einer schwierigen Zeit entstanden, die bestehenden Ängste und Widersprüche
unserer Gesellschaft musikalisch und sprachlich so intensiv und mit solch spielerischer Wucht behandelt,
dass man komplett vergisst, wie viel Zeit mit insgesamt 5 weiteren Studio Alben mit Sänger Peter Hein
zwischen Heute und Einst liegt. Er erklärt, wie es dazu kam:
„Keine runde Sache, mal wieder. Kein Alleinstellungsmerkmal. Ich mein, wen hat es denn nicht erwischt
die letzten drei Jahre? Und mal ganz ehrlich, wer wüsste denn noch wer „Fehlfarben“ sind, hätten sie nicht
die letzten Jahre genutzt und eine – nach eigenen Angaben – „Schnapsidee“ umzusetzen und aus der
eigentlich einmaligen Idee „Lieblingsplatte“ (© Miguel vom ZAKK, Düsseldorf) mangels Studiozeit ein
solides Geschäftsmodell für die reifere Jugend gemacht.
Und das kam gut an. Veranstalter und Publikum gleichermaßen beeindruckt.
Aaaaber: Aus Kreisen der Band verlautete schon seit längerem Unzufriedenheit: kennt man doch, alles
der alte Mist, nix Neues...
Und genau in dem Moment wo sich die Belegschaft wieder zusammenrauft, um statt dem ewig gleichen
Trott mal wieder was Neues zu machen, Aufnahmen in diversen Räumen, neue Gedichte in alten
Klangschläuchen, eh schwierig genug, weiß man um die geographische Streuung aller Beteiligten, kurz,
wer will da noch ihre Jammerei wiedergeben. Es war ja für alle gleich. Reden wir einfach nicht drüber. Es
gibt nichts Peinlicheres als das Offensichtliche. Lasst es uns drum einfach so ausdrücken: Irgendwie
haben sie es dann doch noch geschafft, ihre vor allem selbstverschuldeten Hindernisse zu überwinden.
Es entstanden Stücke ohne Ende, die trotz aller „Maßnahmen“ und Pestilenz bei körperlichem Einsatz vor
Ort entwickelt und während eines letzten Aufbäumens trotz 70%-iger Fallzahlen beendet werden konnten,
ja mussten. Und jetzt keine Beschwörung des Unvermeidlichen, es hat ja jeden Hütchenspieler und seinen
Hund gleichermaßen getroffen, Verlegungen und Verschiebungen zählt man gar nicht mehr...“
Versuch mehr als du kannst.
Du kannst mehr als verlangt
Verlang alles was Du brauchst
Du brauchst mehr, mehr als erlaubt
Geraubt ist was Dir fehlt.
Kein Fehler mehr gefühlt
Und ein Gefühl gibt keine Garantie,
denn Garantien, die gibt es nie
Und sie lassen tanzen gegen Krieg und Frieden, kuscheln für Freund und Feind, prangern
Ernährungsprobleme an, lobpreisen Dienstleister, fordern und fördern Leistungsempfänger, und zum
guten Schluss ergeht ihre Einladung ans p.p. wohlgeborene Publikum nicht vergebens, hofft man.
A splendid time will be had by all...
ENDLICH WIEDER IN LEBENDIG VOR IHREN AUGEN UND OHREN,
Damen, Herren, Sonstige. Dankeschön.
Hereinspaziert!
Kraut